RESERVA FINCA CURRÉ

Schutz des Primärwaldes an der Karibikküste

Zersiedelung und Landspekulation bedrohen verbliebene Primärwälder

An der südlichen Karibikküste Costa Ricas hat sich der Tourismus seit 2010 immer stärker entwickelt mit der Konsequenz, dass Straßen- und Gebäudebau, Abholzung und Fragmentierung intakter Waldgebiete ein enormes Ausmaß angenommen haben. Zudem stehen überall Verkaufsangebote von kleinen Waldparzellen, auf denen sich Pensionäre und Auswanderer eigene kleine Paradiese schaffen – auf Kosten bislang intakter Wälder.

Tropica Verde schützt in dieser sich rasch entwickelnden Region seit 1991 einen mehrere hundert Jahre alten einzigartigen Primärwald, die Reserva Finca Curré. Ein Teil dieses Waldes konnte in den benachbarten „Keköldi-Wald“ der lokalen, indigenen Bevölkerung integriert werden. Keköldi ist eine der indigenen Gemeinschaften Cost Ricas aus dem Stamm der Bribri. Heute stellt die Finca Curré mit knapp 100 ha eine wichtige Wald­verbindung – einen sogenannten biologischen Korridor – zwischen dem Keköldi-Gebiet und dem Wildschutzgebiet Gandoca-Manzanillo dar. Zum Schutz der Meereschildkröten in Gandoca arbeitet Tropica Verde mit COASTS zusammen.

Biologische Korridore sind besonders für größere Säugetiere wie den Tapir und Jaguar existentiell. Jaguare haben z.B. Jagdgebiete von 50 – 100 km² Größe und benötigen vernetzte Waldflächen. Auch für die genetische Stabilität von Tierpopulationen sind solche Biokorridore nicht nur in den tropischen Regenwäldern von größter Wichtigkeit. In der Region stehen Wilderei und illegaler Holzeinschlag heute leider auf der Tagesordnung. Der Druck auf diese Küsten-Regenwälder ist hoch und nur durch nachbarschaftliche Netzwerke, die Verknüpfung mit existierenden Schutz-Reservaten, kontinuierliche Umweltbildung an Schulen und Führungen für Naturliebhaber sowie die Integration engagierter Menschen vor Ort hat dieser Waldtyp mit seiner hohen Artenvielfalt eine Überlebenschance. 

Erdbeerfrosch aus der Familie der Pfeilgiftfrösche

ASOGUABO: Wächter des Waldes an der südlichen Karibik

Die Region der südlichen Karibik von Costa Rica besticht durch ihre enorme Artenvielfalt: Hier finden sich bis zu 300 Jahre alte und 50 Meter hohe Bäume, herrliche ganzjährig blühende Pflanzen, Affen, Jaguare, Tapire, Grüne Aras und an den Küsten Mangroven und Meeresschildkröten, um nur einiges zu nennen. Lebten früher die indigenen Bewohner und Zugezogenen im Einklang mit dieser Natur, so haben die Bedrohungen durch Infrastruktur inklusive Straßenbau in den letzten Jahren noch einmal zugenommen. Viele Anrainer halten dagegen!
Schon seit 1991 schützt Tropica Verde den Primärwald auf der Finca Curré und setzt sich für die Zusammenarbeit verschiedener Akteure in der Region ein. Die Besitzer der Grundstücke um die Finca Curré haben sich nun schon vor vielen Jahren mit gleichgesinnten Nachbarn als „Wächter des Waldes“ zusammengeschlossen. Im Oktober 2023 wurde dann der Verein ASOGUABO (Asociación de los Guardianes del Bosque) gegründet. Insgesamt stehen auf diesen benachbarten Grundstücken über 200 Hektar unter Schutz. Und es werden mehr.

Mehr zu ASOGUABO, Entstehung und Ausricthung des Vereins finden Sie in diesem Bericht Südliche Karibik - die Straßen, die den biologischen Korridor trennen

Faultiere sind typische Bewohner des karibischen Küsten-Regenwalds. Hier wie so oft beim Nickerchen….
Der Fischertukan ist morgens schon von weitem zu hören und läutet den Tag ein.
Die Ameiven-Echse nutzt jeden Sonnenstrahl am dunklen Waldboden, denn es dringt nur wenig Licht durch die Baumkronrn
Stefan Rother vor einem gewaltigen, mehr als 500 Jahre alten Kapokbaum auf der Finca Curré
Thierry Finca Curre

WAS MACHT TROPICA VERDE?

  • Durch den Erhalt zusammen­hängender Primärwald­flächen innerhalb des Biologischen Korridors wird der regionale Artenreichtum unterstützt. Tropica Verde unterstützt außerdem wissenschaftliche Untersuchungen zur Artenvielfalt in der Reserva Finca Curré.
  • Für den Schutz der Reserva bedarf es regelmäßiger Patrouillen, die von lokalen engagierten Partnern regelmäßig durchgeführt werden. Auch sanfter, nachhaltiger Tourismus mit sachkundigen Führungen durch Einheimische ist Teil des Konzepts, da regelmäßige Präsenz im Gebiet wichtige Signale gegen illegalen Holzeinschlag und Wilderei setzt.
  • Das Projekt wird zusätzlich ergänzt durch lokale Umwelt­bildung im Sinne der Bildung für nachhaltigen Entwicklung für karibische und indigene Schulen über unsere Projektpartner ACBTC und den Nachbarschaftsverein ASOGUABO - Wächter des Waldes mit ergänzenden Aktivitäten zur Sensibilisierung für schonende Ressourcennutzung und angepasste Umwelttechniken auch im Ökotourismus.
  • Wir unterstützen ASOGUABO bei vielfältigen Maßnahmen, die zu noch wirksamerem Ressourcenschutz führen sollen: Bestandsaufnahmen der Biodiversität und ihrer Bedrohungen mithilfe von GPS und Drohnen, Tests von Böden und Wasser, Erarbeitung von Plänen zur ökologisch am besten geeigneten Wiederbewaldung und Nutzung, eine Baumschule für ökologisch angepasste Pflanzenarten.
  • Um die costaricaweiten Umweltbildungsaktivitäten unserer Partnerorganisationen vor Ort zu verknüpfen, hat Tropica Verde 2024 ein projektübergreifendes Bildungsnetzwerk ins Leben gerufen.

News zu diesem Projekt

Volontariat in Costa Rica: Noreen und Bennet berichten

Volontariat in Costa Rica: Noreen und Bennet berichten

Noreen & Bennet haben nach Regenwaldschutzprojekten in Costa Rica gesucht und sind bei ihrer Recherche direkt auf Tropica Verde gestoßen. Die haben nicht lange gefakelt, sich mit den beiden in Verbindung gesetzt und innerhalb kürzester Zeit stand der Plan für ihren Aufenthalt in Costa Rica. Tropica Verde hat alles daran gesetzt, ein tolles Volontariat zu organisieren. Und es auch geschafft!

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