RESERVA NATURAL MONTE ALTO

Abholzung führt zur Wasserknappheit in der Region

Wiederbewaldung wurde nötig

Ursprünglich waren große Teile der Pazifikküste Mittelamerikas von artenreichen, tropischen Trockenwäldern bedeckt. Aber zwischen den 1930er und 1980er Jahren wurden diese fast vollständig abgeholzt. Das führte zu einem Verlust des natürlichen Artenreichtums und in der jährlichen Trockenzeit zu einem drastischen Wassermangel, denn die Flüsse trockneten aus!

Die Bevölkerung reagiert

Nur der Schutz der restlichen Waldflächen und eine Wiederbewaldung im Quellgebiet des Flusses Rio Nosara versprachen, diese Entwicklung rückgängig zu machen. Im Jahr 1992 gründeten Bürger in Hojancha die lokale Organisation Fundación Pro Reserva Forestal Monte Alto. Zwei Jahre später konnte ein 924 ha großer, weitgehend abgeholzter Talkessel als offizielles Schutzgebiet ausgewiesen werden. Bis 2022 sind über 60 % dieser Fläche mit natürlichem Mischwald wiederbewaldet worden. Die Bäche der Quellregion des Rio Nosara führen heute wieder ganzjährig Wasser, und das Schutzgebiet weist eine stetig zunehmende Artenvielfalt auf. Ein besonderer Aspekt dieses Projekts ist die Kombination von Waldschutz und kleinparzelliger Landwirtschaft (Kaffee und Orangen), sodass Naturschutz und Fruchtplantagen nebeneinander existieren können.

Schüler sind stolz auf ihren gepflanzten Wald
Die kleinen Brüllaffen sind im gesamten Tal zu hören. Aber es ist friedliches Gebrüll und sie zeigen nur an: Dieser leckere Baum ist schon von uns besetzt. So muss man nicht kämpfen!
Die Monte Alto Lodge ist sehr einfach aber mitten im wiederaufgeforsteten Wald gelegen. Man schläft fast in den Baumkronen.
Der Tamandua (kleiner Ameisenbär) auf der Suche nach seiner Lieblingsspeise
Projektleiter Miguel Mendez mit den gesunden Bäumchen einer Baumschule in Monte Alto
Forstingenieur Victor Esquivel katalogisiert und bewertet das Wachstum der Wiederaufforstung auf der Finca Alicia

Wiederbewaldung mehrerer Weideflächen

Tropica Verde hat gemeinsam mit Schülern und der lokalen Bevölkerung im Tal von Monte Alto über 50 ha Viehweide wiederbewaldet. Hier sehen wir Forstingenieur Víctor Esquivel beim Katalogisieren und Bewerten des Wachstums der artenreichen Pflanzungen auf der Finca Alicia.

Lokale Baumsamen

Baumsamen von über 30 Baumarten wurden im Wald gesammelt, zur Keimung gebracht und erst nach weiteren 15 Monaten Pflege in der Baumschule ausgepflanzt. Damit die Bäumchen wachsen können ist es über weitere 5 Jahre nötig, das aggressive Weidegras zurückzuschneiden.

Baumsamen mussten zunächst aufwändig im Wald gesammelt und zur Keimung gebracht werden, bevor sich in der Baumschule Bäumchen entwickelten
Stefan Rother, Alexis Obregon & Miguel Méndez (vlnr) mit Kamerafalle in Monte Alto © Víctor Esquivel

Kamerafallen

In Monte Alto werden seit einigen Jahren Kamerafallen eingesetzt, die über Crowdfunding finanziert wurden, um die Artenvielfalt kontinuierlich zu dokumentieren.

Film ansehen

Videoaufnahmen von Kamerafallen aus dem Gebiet Monte Alto

WAS MACHT TROPICA VERDE?

  • Seit März 1997 ist Tropica Verde Mitglied der Stiftung. Seitdem wurden gemeinsam mehrere Viehweiden erworben, die eine natürliche Wiederbewaldung aufgrund des aggressiven Weidegrases nicht zuließen. Um wieder artenreiche Wälder zu schaffen, wurden mit den Einheimischen, Schülern und Studenten lokale Baumsamen gesammelt und in Baumschulen aufgezogen. Das letzte Wiederbewaldungsprojekt wurde 2018 auf der Finca Alicia etabliert. Gemeinsam mit den lokalen Schulen wurden über 30 verschiedene lokale Baumarten ausgepflanzt. Die arbeitsintensive Wiederbewaldung mit diesen jungen Bäumchen war erfolgreich: über 80 % der gepflanzten 1.100 Bäume sind im Jahr 2022 gut angewachsen und tragen zukünftig zum Artenreichtum der Region bei.
  • Tropica Verde unterstützt Umweltbildung durch Besuche der umliegenden Schulen und Exkursionen der Schüler zum Schutzgebiet. Jedes Jahr werden Schulungen zum respektvollen Umgang mit der Natur, Flusssäuberungs-Aktionen, Tierbestimmungs-Kurse und vieles mehr durchgeführt. Ein Schulungszentrum in der Reserva ermöglicht auch die Fortbildung mitten in der Natur. Wichtig sind uns dabei die Grundsätze der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
  • Seit 2020 unterstützen wir die wissenschaftliche Kartierung des Gebiets u.a. mittels Kamerafallen und Lehm-Tierspurenbetten und dokumentieren so die Zunahme der Artenvielfalt.

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