Lanjähriges Mitglied und Ehrenamtlicher aus vollster Seele

Wolfgang Schmitt ist schon seit langer Zeit für Tropica Verde aktiv. Er ist Mitglied, war im Vorstand, kennt die Projekte vor Ort in Costa Rica und die Vereinsangelegentheiten in Deutschland. Er hat einiges über Tropica Verde zu erzählen! 

Umweltbildung Partnerin Ariana Oporta McCarthy

Wolfgang, was hat dich ursprünglich dazu motiviert, dich ehrenamtlich bei Tropica Verde zu engagieren?

Ich stamme aus einer Kleinstadt am Main am Rand des Spessarts, wir hatten als Selbstversorger große Gärten, Kaninchen und Enten und unser Leben war stark von den Jahreszeiten geprägt. Seit meiner Jugend haben mich die Tiere, der Wald und die Natur generell fasziniert. Ich hätte mir auch ein Leben als Förster vorstellen können. Das alles kam natürlich zu kurz, seit ich bedingt durch Studium und Beruf hier in der Stadt lebe. Aber die Sehnsucht und das Bedürfnis blieben immer – etwas gegen die Zerstörung der Natur und für gute Lebensbedingungen für uns alle zu tun, aktiv zu sein.
Meine Motivation für die Arbeit mit Tropica Verde hatte deshalb ganz einfache Gründe:

  • Schutz der tropischen Regenwälder,
  • Wiederbewaldung und Artenschutz in Costa Rica, worauf ich sehr neugierig war,
  • ein kleiner überschaubarer Verein hier in Frankfurt
  • und meine Spanischkenntnisse.

Kannst du uns eine besonders denkwürdige oder lustige Anekdote aus deiner Zeit bei Tropica Verde erzählen?

Denkwürdig waren natürlich meine 3 Besuche unserer Projekte vor Ort 2011, 2012 und 2014, die Gespräche und der Kontakt mit unseren Projektpartnern, der Versuch, die Zusammenarbeit zu intensivieren und Probleme zu lösen, natürlich die Erlebnisse im Regenwald, am Meer und bei den Fahrten über Land.

Wie hat sich deine Perspektive auf den Regenwald und seine Bewohner im Laufe der Jahre verändert?

Die tropischen Wälder in Costa Rica sind für mich wahre Wunder was die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren angeht, ein persönliches Abenteuer, vor allem aber auch ihr unersetzlicher Beitrag für das Weltklima.
Ich habe gelernt, dass man für ihren Schutz viel Geduld, Durchhaltevermögen und Zeit braucht, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Leute dort sind durchaus liebenswürdig, haben aber ihren eigenen Rhythmus. Dazu kommt, dass die vorbildlichen Umweltschutzgesetze von den staatlichen Behörden vor Ort oft leider nicht konsequent durchgesetzt werden.

Lapa Verde
Finca Curré
Umweltbildung Partnerin Ariana Oporta McCarthy Schildkröte

Was war das herausforderndste Projekt, an dem du bei Tropica Verde gearbeitet hast, und was hast du daraus gelernt?

Eine der größten Herausforderungen für mich war 2012 der Besuch in Gandoca, wo das von uns lange unterstützte Schildkrötenprojekt von WIDECAST wegen Unregelmäßigkeiten zusammengebrochen war und weder die untereinander verfeindeten Familien noch der lokale MINAE-Verantwortliche in der Lage waren, gemeinsam ein neues seriöses Schutzkonzept zu starten. Auf Vorschlag von Christine Figgener, die damals den Schildkrötenschutz in Ostional leitete, wurde eine Gemeindeversammlung einberufen, auf der ich als Vertreter von Tropica Verde zusammen mit Andrey, ihrem Mann aus Gandoca, mit Engelszungen versuchte, die Leute von einem gemeinsamen Neuanfang zu überzeugen – was damals nicht geklappt hat, aber etliche Jahre später nun mit Christines COAST-Projekt gut funktioniert. 

Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse hast du durch deine ehrenamtliche Tätigkeit erworben, die dir in anderen Lebensbereichen geholfen haben?

Im Prinzip sind das die gleichen Fähigkeiten, die ich während meiner Zeit als Fach- und Klassenlehrer an einer Berufsschule, als Teil eines großen Kollegiums und als Personalratsvorsitzender tagtäglich weiter entwickelt habe – und auch die Fähigkeit, mit Rückschlägen konstruktiv umzugehen.
Natürlich habe ich gerade in Bezug auf Costa Rica, unsere Projekte und die lokalen Bedingungen viel dazu gelernt und lese regelmäßig im Internet die „La Nación“, um mich auf dem Laufenden zu halten.

Gibt es bestimmte Momente, in denen du besonders stolz auf die Arbeit von Tropica Verde bist?

Stolz bin ich darauf, gleich zu Beginn unsere Zertifizierung durch das DZI durchgesetzt und organisiert zu haben. Stolz auch auf neue Mitglieder, die ich gewinnen und die vielen Kontakte, die ich für den Verein knüpfen und teilweise reaktivieren konnte – wie den Palmengarten, die Gärtnerei Tropica in Kriftel und den Zoo. Und natürlich auf die zusätzlich gewonnenen Spendengelder über viele Vorträge und Interviews.

2014 WolfgangKen scaled e1748300580619

Wie bringst du Menschen dazu, sich ebenfalls für den Regenwald und die Umwelt zu engagieren?

Viele Menschen engagieren sich ja in den unterschied-lichsten Organisationen für die Umwelt und den Klimaschutz, aber ehrlicherweise hat unser Verein ein Problem, Ehrenamtliche zu gewinnen und zu halten. Ehrenamtliche brauchen ein festes Aufgabengebiet, das ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht, sie brauchen persönliche Anerkennung, regelmäßige Treffen, Festivitäten und Austausch. Daran müssen wir dringend arbeiten um noch erfolgreicher zu werden.

Welche Änderungen oder Entwicklungen hast du in der Organisation über die Jahre hinweg erlebt? 

Seit 1989 hatten wir unser Büro mietfrei im alten Verwaltungsgebäude des Palmengartens – eine großzügige Unterstützung, die uns lange begleitet hat. 2014 mussten wir leider ausziehen, fanden aber glücklicherweise einen neuen Raum im Ökohaus, der seither unser fester Standort ist.

Eine besondere Herausforderung war über viele Jahre hinweg die dauerhafte Besetzung der Leitung des Infobüros. Anfangs konnten wir – entsprechend den Vorgaben des DZI-Spendensiegels und aufgrund unserer damals knappen finanziellen Mittel nur eine halbe Stelle anbieten. Eine Lösung in Vollzeit wäre finanziell zu dieser Zeit schlicht nicht tragbar gewesen, ohne dass wir dafür wichtige Projekte hätten aufgeben müssen. Die Folge: Die Position musste etwa alle zwei Jahre neu besetzt werden, was wiederholt aufwendige Einarbeitungen mit sich brachte – mit wechselndem Erfolg.

Die häufigen Personalwechsel hatten allerdings nicht nur finanzielle Gründe. Eine Kollegin verließ uns, weil sie schwanger wurde, andere, weil Sie sich beruflich weiterentwickeln wollten und manchmal passte es auch einfach nicht. Die Ursachen waren also vielfältig: finanzielle Einschränkungen, persönliche Lebensphasen, aber auch unterschiedliche Erwartungen der Beteiligten.

Zum Glück hat sich das Spendenaufkommen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dadurch konnten wir die Teilzeitstelle attraktiver gestalten – und wir hoffen sehr, dass uns Ingrith mit ihrer Erfahrung und Verlässlichkeit nun langfristig begleiten wird.

Was würdest du jemandem raten, der darüber nachdenkt, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren?

Ehrenamt bedeutet für mich, sich unentgeltlich mit seinen Fähigkeiten für die Ziele und den Erfolg eines Vereins einzusetzen –  gleich zu Beginn 2010 nach meiner Pensionierung im Vereinsausschuss, dann 5 Jahre im Vorstand und seitdem als Verantwortlicher für die Spenden.

Mein Rat an Interessierte ist, sich folgende Fragen zu beantworten:

  • Was interessiert mich an Tropica Verde?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten kann ich einbringen?
  • Welches Thema möchte/kann ich selbständig bearbeiten?
  •  Wieviel Zeit kann ich dafür aufbringen?

Wenn du einen Wunsch für die Zukunft von Tropica Verde äußern könntest, welcher wäre das und warum?

Wir brauchen dringend mehr junge Leute und frischen Wind im Verein.

Danke Wolfgang, dass Du das Interview mit uns geführt hast. Danke auch für deine jahrelange und unermüdliche Unterstützung!  

2014 im Centro Jaguar scaled

Und Wolfgang hat Recht: wir brauchen neue Leute mit an Bord.

Möchtest auch du Teil unseres Teams werden? Dann bewirb dich jetzt: 

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EHRENAMT

„Helfen ist besser als Jammern!“ – Unter diesem Motto wurde Tropica Verde im Jahr 1989 von einer Gruppe Frankfurter Biologen als gemeinnütziger Verein gegründet, um gegen die Zerstörung der tropischen Regenwälder aktiv zu werden. Wenn auch Du lieber helfen möchtest statt zu jammern, freuen wir uns Dich im Ehrenamts-Team zu begrüßen!

Zasob 10

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